Vertriebspartner und Produkteinkäufer sind täglich im Gespräch mit ihren Kunden. Sie haben ein gutes Gespür dafür, welche Erwartungen Privatinvestoren an ihre Kapitalanlagen stellen und welche Präferenzen sie haben. Deshalb hat sich Wealthcap bereits zum siebten Mal umgehört. Durch diese Kontinuität ist es erstmals auch möglich, Trends über einen längerfristigen Zeitraum hinweg zu identifizieren.
Die elementare Erkenntnis der 7. Immobilientrendstudie bringt Wealthcap-Geschäftsführerin Gabriele Volz auf den Punkt: „Deutsche Immobilien sind und bleiben die mit Abstand beliebteste Anlageklasse.“ Ähnlich wie in den Vorjahren sind 90 Prozent der Investoren hierin aktiv, so das Ergebnis der Trendstudie. Es folgen mit 60 Prozent Auslandsimmobilien, vor allem in den USA und im EU-Ausland, sowie erneuerbare Energien, Private Equity und Fondsanlagen über den Zweitmarkt – Mehrfachnennungen waren möglich.
Deutsche Immobilien sind und bleiben die mit Abstand beliebteste Anlageklasse in unserer Trendstudie. Entscheidend ist dabei ein zukunftsstarker Standort.

Quelle: 7. Wealthcap Immobilientrendstudie
Die Standortqualität ist für das Gros der Investoren am wichtigsten, wie 44 Prozent von ihnen angeben. Erst dahinter folgen die Objektqualität sowie der Track Record des Anbieters. „Die Lage ist und bleibt das entscheidende Kriterium“, sagt Joachim Mur, Leiter Investment Management bei Wealthcap. „Bei der Gebäudesubstanz sind die Anleger zu Abstrichen bereit, denn der Zustand eines Objekts lässt sich aktiv beeinflussen.“
Zwar liegen vor allem Core-Immobilien mit 83 Prozent im Fokus der Anleger, allerdings hat Value-Add auf zuletzt 45 Prozent zugelegt. Mehr als ein Viertel kann sich gar einen Einstieg in der Bau- beziehungsweise Projektphase vorstellen. Zudem legen die Investoren sehr viel Wert auf Diversifikation: Einzelinvestments in Single-Tenant-Objekte kommen nur noch für ein Zehntel der Investoren in Frage, vor sieben Jahren waren das noch 40 Prozent. Stattdessen gilt es, entweder mehrere Mieter im Objekt zu haben oder die Kapitalanlage auf mehrere Objekte zu streuen.
Büro bleibt am beliebtesten, Wohnen holt auf und Portfolios werden bunter
Büroimmobilien bilden bereits zum siebten Mal in Folge die beliebteste Nutzungsart, sie werden von 85 Prozent der Befragten bevorzugt. Auf Platz zwei folgen Wohnimmobilien mit fast 64 Prozent. Diese Nutzungsart ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich in der Gunst der Investoren gestiegen und der Abstand auf Büroobjekte hat sich deutlich verkürzt. Anlässlich der erstmaligen Wealthcap-Immobilientrendstudie im Jahr 2012 hatten lediglich 28 Prozent der Investoren diese Assetklasse auf der Agenda.
Darüber hinaus sind die Investoren in den vergangenen Jahren sehr viel offener für alternative Nutzungsarten geworden. Hotels beispielsweise waren noch vor wenigen Jahren unter „ferner liefen“ zu finden, heute kommt diese sehr spezielle Nutzungsart für beinahe ein Viertel der Investoren in Frage. Logistik rückt ebenfalls immer mehr in den Fokus der Investoren, während Pflegeimmobilien noch vor einigen Jahren kaum als eigenständige Assetklasse definiert waren.
Erstaunlich ist in diesem mehrjährigen Vergleich, dass die meisten Anlageklassen an Bedeutung gewinnen und es keinen eindeutigen Verlierer gibt. Einzelhandelsimmobilien schwanken zwar relativ stark in ihrer Beliebtheit bei Investoren, ein Abwärtstrend ist jedoch nicht erkennbar. Kapitalanleger wechseln nicht innerhalb der Nutzungsarten, sondern öffnen sich stattdessen immer mehr für neue Nutzungsarten und diversifizieren ihr Immobilienportfolio.
Die Nutzungsart Büro bleibt über alle Untersuchungsjahre hinweg auf Platz 1.
Quelle: Wealthcap eigne Darstellung.
Langfristig spürbar verändert haben sich die Rendite- und Ausschüttungserwartungen bei Immobilieninvestments: Sie sind in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Nur noch 36 Prozent erwarten von einem Investment in einen geschlossenen Büroimmobilien-Fonds eine jährliche Ausschüttung von mehr als vier Prozent vor Steuern. 2012 stellten noch annähernd 96 Prozent der Kapitalanleger derartige Ansprüche. Mehr als 20 Prozent erwarteten sogar Ausschüttungen von mindestens sechs Prozent pro Jahr – das erwartet heutzutage niemand mehr. „Die seit Jahren anhaltende Niedrigzinsphase hinterlässt deutliche Spuren“, erklärt Sebastian Zehrer, Leiter Research von Wealthcap. „Immobilieninvestoren ziehen ihre Konsequenzen: Sie haben realistischere Erwartungen an die jährlichen Ausschüttungen. Sie sind bereit, neben Core-Investments auch über Value-Add und Projektentwicklungen nachzudenken. Und sie sind offener dafür, auch andere Nutzungsarten neben der klassischen Büroimmobilie in ihr Portfolio aufzunehmen. Insgesamt stehen die Zeichen auf Diversifikation.“

Im Rahmen der 7. Immobilientrendstudie befragte Wealthcap 54 Studienteilnehmer, sowohl Banken und Sparkassen als auch Vermögensverwalter und freie Finanzdienstleister. Neben zahlreichen detaillierten Fragen zu Immobilien-Investments widmet sich die Immobilientrendstudie auch Zielfondsstrategien.
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