Immo­bilien
Ar­ti­kel • 2023-04-27

Ho­te­li­f­i­ca­ti­on

Ho­te­li­f­i­ziert das Büro

Un­ter­neh­men wol­len ihren Bü­ro­be­schäf­tig­ten im­mer mehr An­nehm­lich­kei­ten bieten. „Ho­te­li­f­i­ca­ti­on“ ist der nächs­te Evo­lu­ti­ons­schritt zum Büro von mor­gen. Er­fah­ren Sie, was sich da­hin­ter ver­birgt.

Le­se­zeit: 5 Mi­nu­ten
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Im haus­ei­ge­nen Thinktank „Future Lab“ hat Wealth­cap ak­tu­el­le Trends bei Büro­immobilien un­ter die Lupe ge­nom­men. Ne­ben Nach­hal­tig­keit spie­len Tech­no­lo­gie, Fle­xi­bi­li­tät und Wohl­be­fin­den schon heu­te eine gro­ße Rol­le bei der Nach­fra­ge nach Bü­ros – und das ist erst der An­fang. Neu ist ein Trend, der be­reits aus der Wohn­wirt­schaft be­kannt ist: „Ho­te­li­f­i­ca­ti­on“ er­gänzt rei­ne Bü­ro­flä­chen um sinn­vol­le Ser­vices zur Ver­bes­se­rung des All­tags der Nut­zer.

Noch vor ei­ni­gen Jahr­zehn­ten war der haus­ei­ge­ne Haus­meis­ter Stan­dard bei Wohn­an­la­gen. Tropf­te der Was­ser­hahn, konn­te man im Erd­ge­schoss klin­geln und zeit­nah Hil­fe be­kom­men. Im Zuge der Zer­glie­de­rung von Wert­schöp­fungs­ket­ten wur­den vie­le Fa­ci­li­ty-Ser­vices an ex­ter­ne Dienst­leis­ter out­ges­ourct. Da­bei war es der kur­ze Weg zur Hil­fe, der die Re­pa­ra­tur des Was­ser­hahns so an­ge­nehm mach­te.

Nicht um­sonst keh­ren der­ar­ti­ge Ser­vices zu­rück: Ne­ben dem Fa­ci­li­ty-Ma­nage­ment fin­det sich ge­ra­de im Be­reich Mi­cro-Li­ving ein ho­her Grad an Ser­vice­an­ge­bo­ten für Mie­ter. Von der Aus­stat­tung mit Haus­halts­ge­rä­ten in der Wohn­an­la­ge über die Mö­bel in den Apart­ments bis zu ei­nem Emp­fang, der Post an­nimmt, sind al­ler­lei An­ge­bo­te am Markt vor­han­den.

„Ho­te­li­f­i­ca­ti­on“ ist Ser­vice höchs­ter Güte

Der Trend, der nicht bei Mi­cro-Li­ving-An­la­gen halt­macht, son­dern auch die Be­liebt­heit von Mul­ti­fa­mi­ly-An­la­gen in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten be­feu­ert, greift längst auf die Bü­ro­im­mo­bi­li­en­welt über. Die an­ge­neh­me Aus­stat­tung von Ob­jek­ten mit prak­ti­schen Ser­vices, die den All­tag er­leich­tern, ver­leiht dem Trend sei­nen Na­men: Dem Auf­ent­halt in ei­nem Ho­tel gleich, kön­nen sich Mie­ter und Bü­ro­an­ge­stell­te in ei­nem „ho­te­li­f­i­ca­ted of­fice“ zu­rück­leh­nen und sich voll auf ihre ei­gent­li­chen Auf­ga­ben kon­zen­trie­ren.

Was aber be­deu­tet Ho­te­li­f­i­ca­ti­on in der Praxis? „Stel­len Sie sich vor, dass Sie mor­gens ins Büro kom­men. Am Emp­fang wer­den Sie per­sön­lich mit ei­nem Kaf­fee be­grüßt und über die Ter­mi­ne des Ta­ges in­for­miert. Dar­auf­hin bit­ten Sie den Con­cier­ge, für den Nach­mit­tag ein Mee­ting in­klu­si­ve Ca­te­ring zu or­ga­ni­sie­ren. Ha­ben Sie et­was ver­ges­sen, öff­nen Sie ein­fach eine App und schi­cken es hin­ter­her“.

Ho­te­li­f­i­ca­ti­on ist ein The­ma, das sie be­son­ders be­schäf­tigt. „Wir se­hen eine ver­stärk­te Nach­fra­ge von Mie­tern, die neue Flächen su­chen, die aber ihren An­sprü­chen genügen müs­sen“, führt Jan­ny Stim­mer, Lei­te­rin As­set Ma­nage­ment Süd/Ost bei Wealth­cap, aus. „Wenn sie schon um­zie­hen, le­gen unsere Kun­den Wert auf hö­he­re Qua­li­tät der Flächen und des ge­sam­ten Ver­mie­tungs­an­ge­bots.“ Ein we­sent­li­cher Fak­tor sei da­bei der Ser­vice, der im je­wei­li­gen Büro­gebäude ge­bo­ten wer­den kann.

Wir se­hen eine ver­stärk­te Nach­fra­ge von Mie­tern, die neue Flächen su­chen, die aber ihren An­sprü­chen genügen müs­sen.
Jan­ny Stim­merLei­te­rin As­set Ma­nage­ment Süd/Ost, Wealth­cap
Die neu­en Mit­tel­punk­te: Fle­xi­bi­li­tät und Or­ga­ni­sa­ti­on

Unsere Städ­te, aber auch die Konzepte von Woh­nen und Ar­bei­ten un­ter­lie­gen ei­nem ste­ten Wan­del. Ur­ban le­ben­de Men­schen le­gen ei­nen ho­hen Wert auf die Ver­füg­bar­keit von Ser­vice­an­ge­bo­ten in ih­rem un­mit­tel­ba­ren Um­feld. Die­ses Stadt­bild wird von Ex­per­ten als „15-Mi­nu­ten-Stadt“ be­schrie­ben. Su­chen sich Städ­ter ei­nen Wohn­ort, soll­ten Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten, Arzt­pra­xen und Frei­zeit­an­ge­bo­te in nä­he­rer Um­ge­bung ge­le­gen sein. Dar­aus lässt sich auch ab­lei­ten, was für ein „ser­viced of­fice“ an An­ge­bo­ten vor­han­den sein soll­te.

Bie­tet ein Büro­gebäude ei­nen ho­tel­ähn­li­chen Con­cier­ge-Ser­vice, kön­nen für die Mit­arbeiter der mie­ten­den Un­ter­neh­men vie­le An­nehm­lich­kei­ten im All­tag ent­ste­hen: Nach­dem man tags­über im Büro tä­tig war, war­ten abends die ge­rei­nig­te Klei­dung und der Ein­kauf am Aus­gang. Es wur­den be­reits die ge­wünsch­ten Bu­chun­gen von Frei­zeit­an­ge­bo­ten, Re­stau­rant­plät­zen oder Kul­tur­ange­bo­ten ge­tä­tigt und die per­sön­li­che Post ent­ge­gen­ge­nom­men.

Dr. Chris­ti­an Si­ma­nek, Be­reichs­lei­ter As­set Ma­nage­ment bei Wealth­cap, fasst das so zu­sam­men: „In­dem man die Frei­zeit ent­las­tet und den Ar­beits­all­tag ef­fi­zi­en­ter or­ga­ni­siert, schafft man Frei­räu­me für Ar­beit­neh­mer.“ Aus sei­ner Sicht gehe es schon längst nicht mehr nur um ei­nen gu­ten Ar­beits­platz im Büro, son­dern um ein ganz­heit­li­ches Wohl­be­fin­den, auch am Ar­beits­platz.

In­dem man die Frei­zeit ent­las­tet und den Ar­beits­all­tag ef­fi­zi­en­ter or­ga­ni­siert, schafft man Frei­räu­me für Ar­beit­neh­mer.
Dr. Chris­ti­an Si­ma­nekBe­reichs­lei­ter As­set Ma­nage­ment, Wealth­cap
Glück­li­che Mit­arbeiter blei­ben ger­ne

„Die Mit­ar­bei­ter­bin­dung wird ge­ra­de in ei­ner modernen, fle­xi­blen Ar­beits­welt im­mer wich­ti­ger. Unsere Mie­ter wol­len ihren Mit­ar­bei­tern durch ver­bes­ser­te Ser­vice­an­ge­bo­te und zeit­ge­mä­ße Ar­beits­flä­chen ein Um­feld bieten, das sie zu schät­zen wis­sen, wo­durch sie sich auch lang­fris­tig an das Un­ter­neh­men ge­bun­den füh­len“, fügt Si­ma­nek hin­zu. Dazu ge­hö­re, die Ser­vice­an­ge­bo­te so zu den­ken, dass sie nicht zwin­gend ob­jekt­ge­bun­den sein müs­sen und auch im Ho­me­of­fice Ar­bei­ten­de nicht aus­ge­schlos­sen wer­den.

„Cloud­wor­king ist ein wei­te­rer, es­sen­zi­el­ler Teil von Ho­te­li­f­i­ca­ti­on-Kon­zep­ten. Man kann Flächen in je­der Hin­sicht ef­fi­zi­en­ter nut­zen, wenn man die Ar­beits­platz­or­ga­ni­sa­ti­on an Con­cier­ge-Ser­vices ab­gibt“, er­gänzt Stim­mer. So re­du­zie­re die Re­mo­te-Ar­beit aus dem Ho­me­of­fice die be­nö­tig­te Miet­flä­che für Un­ter­neh­men. Im Ser­vice des Con­cier­ge-Teams liegt gro­ßes Po­ten­zi­al für Flä­chen­ein­spa­run­gen: „Die Mie­ter brau­chen kei­nen ei­ge­nen Emp­fang mehr, kei­ne ei­ge­nen Be­spre­chungs- und Ge­mein­schafts­räu­me, das al­les ist nun Teil der ge­mein­schaft­li­chen Fläche, die im Rah­men des Con­cier­ge-Ser­vices or­ga­ni­siert wird.“ Das An­ge­bot an Ser­vices und die Er­leich­te­rung des All­tags sei da­mit nicht nur ein gro­ßer Be­ne­fit für das Ho­me­of­fice und das Büro glei­cher­ma­ßen, son­dern tra­ge zu­sätz­lich zur Nach­hal­tig­keit der Flä­chen­nut­zung bei.

Doch man wol­le bei Wealth­cap nicht nur über die Zu­kunft nach­den­ken, son­dern sie auch schaf­fen. „Mit den ‚Ten Towers‘ ha­ben wir ein Pro­jekt, von dem wir glau­ben, dass es per­fekt für Ho­te­li­f­i­ca­ti­on ge­eig­net ist. Lässt es sich er­folg­reich mit neu­em Kon­zept re­po­si­tio­nie­ren, kann das gan­ze da­zu­ge­hö­ri­ge Quar­tier Leuch­ten­berg über­dacht wer­den“, er­klärt Stim­mer. Mit über 100.000 Qua­drat­me­tern Miet­flä­che wäre in Leuch­ten­berg ein stark ver­netz­tes Ser­vice­an­ge­bot über alle Gebäude und Mie­ter hin­weg sehr gut denk­bar. Zu­dem lie­ßen sich so auch Ska­len­ef­fek­te rea­li­sie­ren und das Mo­dell könn­te sich für alle Par­tei­en bes­ser rech­nen.

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