ESG Immo­bilien Private Equity Zielfonds­investments
Stu­di­en und Themen­reihe • 2022-07-11

Wealth­cap Future Lab

„Vor den an­de­ren 80 Pro­zent se­geln“

Wel­chen Im­pact hat das Ac­tion-Field #EXTENDED REALITIES auf die Stadt und Im­mo­bi­lie von mor­gen? Dazu hat das Future Lab mit Tho­mas An­drae , Grün­der und Ge­schäfts­füh­rer von Lin­den Ca­pi­tal, ge­spro­chen.

Le­se­zeit: 5 Mi­nu­ten
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Future Lab – Ex­ten­ded Rea­li­ties 

„Das Me­ta­ver­se ist das ‚Next Big Thing‘“, ist Tho­mas An­drae über­zeugt. Er ist Grün­der und Ge­schäfts­füh­rer von Lin­den Ca­pi­tal, ei­nem Fa­mi­ly-Of­fice mit Fo­kus auf Ven­ture Ca­pi­tal für Tech-Un­ter­neh­men und in­no­va­ti­ve Mit­tel­ständ­ler. Zu­dem ist An­drae als Bei- oder Auf­sichts­rat in meh­re­ren mit­tel­stän­di­schen Un­ter­neh­men ver­tre­ten und hat so­mit ei­nen gu­ten Über­blick, was sich in Sa­chen Ex­ten­ded oder Aug­men­ted Rea­li­tys be­zie­hungs­wei­se Me­ta­ver­se in den ver­schie­de­nen Bran­chen so tut.

ESG Immo­bilien Private Equity Zielfonds­investments
Future Lab • 10:47 min

Wealth­cap Future Lab - Shark Ses­si­on mit Tho­mas An­drae von Lin­den Ca­pi­tal

Tho­mas An­drae ist Grün­der und Ge­schäfts­füh­rer von Lin­den Ca­pi­tal, ei­nem Fa­mi­ly Of­fice mit Fo­kus auf Ven­ture Ca­pi­tal für Tech-Un­ter­neh­men und in­no­va­ti­ve Mit­tel­ständ­ler. Er­fah­ren Sie im Vi­deo mit Ra­pha­el Giel­gen, Trend­scout beim Mö­bel­her­stel­ler Vi­tra, und Son­ja Strau­bin­ger von Wealth­cap, was die Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft von der Tech-Sze­ne ler­nen kann und vie­les mehr.

Ohne Bril­le ins Me­ta­ver­se

„Auf kei­nen Fall wer­den die Leu­te eine VR-Bril­le auf­set­zen, um ins Me­ta­ver­se zu ge­lan­gen“, sagt An­drae im Ge­spräch mit Ra­pha­el Giel­gen, Trend­for­scher beim Schweizer Bü­ro­mö­bel­her­stel­ler Vi­tra. Die bei­den setz­ten sich in ei­ner Shark-Ses­si­on mit den sechs Ac­tion-Fields aus­ein­an­der, die das Wealth­cap Future Lab her­aus­ge­ar­bei­tet hat. „Das Me­ta­ver­se wird über hap­ti­sche Ho­lo­gram­me er­fahr­bar sein. Ei­ni­ge Au­to­her­stel­ler ex­pe­ri­men­tie­ren be­reits da­mit“, be­rich­tet An­drae. „Die vir­tu­el­le und die phy­si­sche Welt ver­schwim­men, es ent­ste­hen neue vir­tu­el­le Ge­stal­tungs­wel­ten, im­mer mehr Sys­te­me wer­den die Rea­li­tät er­wei­tern“, be­schreibt er das In­ter­net 3.0.

Von Hol­ly­wood ler­nen

Dies wer­de na­tür­lich auch für die Im­mo­bi­li­en­welt re­le­vant. Ein Mee­ting kann künf­tig an ei­nem gro­ßen Tisch mit di­gi­ta­len, drei­di­men­sio­na­len Ho­lo­gramm-Ava­ta­ren der Teil­neh­mer statt­fin­den. „Man muss sich ein­mal an­schau­en, wie in Hol­ly­wood heut­zu­ta­ge Block­bus­ter ent­ste­hen. Da ste­hen die Schau­spie­ler nicht mehr in ei­ner Green Box und müs­sen sich ihre Um­ge­bung vor­stel­len. Statt­des­sen ste­hen sie in ei­nem rie­si­gen, acht Me­ter ho­hen Zy­lin­der, auf den die Sze­ne ul­tra­hoch­auf­lö­send und rea­lis­tisch pro­ji­ziert wird. Selbst die Ecken zur De­cke wer­den von der Gra­fik-En­gi­ne her­aus­ge­rech­net. Sol­che hoch­in­ter­ak­ti­ven Räu­me kann ich mir auch in ei­nem Büro­gebäude vor­stel­len.“

Di­gi­ta­le Er­leb­nis­wel­ten für Know­ledge-Worker

„Wenn die Leu­te per Ho­lo­gramm-Ava­tar an Mee­tings teil­neh­men kön­nen, dann braucht es sol­che Er­leb­nis­wel­ten, um sie über­haupt ins Büro zu lo­cken. Aber das gilt ja nicht für alle Tä­tig­kei­ten und Be­rufs­fel­der“, gibt Ra­pha­el Giel­gen zu be­den­ken. Dem stimmt Tho­mas An­drae zwar zu und ver­weist auf Äm­ter und Be­hör­den. „Aber wie lan­ge wird es noch dau­ern, bis sol­che Jobs durch die Di­gi­ta­li­sie­rung nach und nach ver­schwin­den?“ Die Nut­zer-Ziel­grup­pe der Zu­kunft sei­en Know­ledge-Worker, und um die zu über­zeu­gen, brau­che man mehr als nur Be­ton und Glas. Sie er­war­ten at­trak­ti­ve, hoch­wer­tig aus­ge­stat­te­te Räu­me und Er­leb­nis­wel­ten, in de­nen sie in in­spi­rie­ren­der, agi­ler und dy­na­mi­scher Wei­se ar­bei­ten könn­ten. „Ich bin über­zeugt da­von, dass das ganz kon­ven­tio­nel­le Büro in Zu­kunft nicht mehr oder nur noch sel­ten ge­braucht wird,“ so An­drae.

Das Büro als Tech-Hub

Aber sind nicht lang­fris­ti­ge Miet­ver­trä­ge mit lang­wei­li­gen, aber bo­ni­täts­star­ken öf­fent­li­chen Mie­tern so et­was wie der Gold­stan­dard in der deut­schen Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft? Und sind sol­che Mie­ter reif für di­gi­ta­le Er­leb­nis­wel­ten? „Wir hän­gen in Deutsch­land mas­siv hin­ter­her“, ent­geg­net der Ven­ture-Ca­pi­tal-In­ves­tor, „vor al­lem im Ver­gleich zu den USA und Groß­bri­tan­ni­en.“ Na­tür­lich brau­che nicht je­des Büro eine di­gi­ta­le Er­leb­nis­welt. „Aber wir müs­sen schon jetzt die Vor­aus­set­zun­gen da­für schaf­fen, und das be­deu­tet ins­be­son­de­re Kon­nek­ti­vi­tät. Ein modernes Büro­gebäude ist ein Tech-Hub. Kein WLAN oder GSM-Netz am Ge­bäu­de­kern ist heut­zu­ta­ge un­trag­bar.“

Neue Ver­kehrs­mit­tel mit­den­ken

Wich­tig für die zu­künf­ti­ge At­trak­ti­vi­tät ei­ner Büro­immobilie sei auch ihre Ein­bin­dung in die zu­künf­ti­ge städ­ti­sche Ver­kehrs­in­fra­struk­tur. La­de­sta­tio­nen für Elek­tro­mo­bi­li­tät, Konzepte für die In­te­gra­ti­on von au­to­no­men Fahr­zeu­gen oder Platz und ein­fa­che Wege für Lie­fer­diens­te soll­ten schon aus heu­ti­ger Sicht mit­ge­dacht wer­den. „Span­nend wird es, wenn sich neue Ver­kehrs­mit­tel wie schwe­ben­de Ta­xis durch­set­zen soll­ten. Dann be­kommt der un­mit­tel­ba­re Au­ßen­be­reich ei­ner Im­mo­bi­lie durch die In­stal­la­ti­on von Vo­lo­Ports noch eine neue Funk­ti­on.“

In­trin­si­sche Qua­li­tä­ten von Im­mo­bi­li­en­in­vest­ments

„Das Um­feld für Immobilien­investitionen ist in den letz­ten Mo­na­ten her­aus­for­dern­der ge­wor­den“, stellt Ra­pha­el Giel­gen mit Blick auf In­fla­ti­on, Zins­ent­wick­lung und Kon­junk­tur­pro­gno­sen fest. „Wel­che Ar­gu­men­te zie­hen für In­ves­to­ren, wei­ter in Immo­bilien zu investieren?“ Dazu meint Tho­mas An­drae: „Die Im­mo­bi­lie hat be­son­de­re in­trin­si­sche Qua­li­tä­ten: Sta­bi­li­tät, re­gel­mä­ßi­ger Miet­zins, zum Teil auch eine emo­tio­na­le Kom­po­nen­te.“ Er er­in­nert an den be­rühm­ten Satz von Mark Twa­in, man sol­le Land kau­fen, Gott er­schaf­fe kein neu­es mehr. Schwie­ri­ger wer­de es, wenn die Miet­si­tua­ti­on nicht mehr so gol­den sei. Für sol­che Si­tua­tio­nen müs­se man kon­zep­tio­nell ge­rüs­tet sein: mit Qua­li­tät, Nach­hal­tig­keit, Kon­nek­ti­vi­tät, In­fra­struk­tur­anbin­dung. „Mit ei­ner der­art zu­kunfts­si­cher auf­ge­stell­ten Im­mo­bi­lie wird man auch in schwie­ri­ge­ren Zei­ten im­mer vor den an­de­ren 80 Pro­zent se­geln.“

Eine Cus­to­mer-Jour­ney kre­ieren

Tho­mas An­drae hat noch ei­nen wei­te­ren Rat: „Im­mer vom Kun­den her den­ken, eine ech­te Cus­to­mer-Jour­ney kre­ieren.“ Das sei ge­ra­de in der deut­schen Wirt­schaft noch im­mer viel zu sel­ten zu be­ob­ach­ten: „Da er­denken klu­ge In­ge­nieu­re ein neu­es Pro­dukt und ori­en­tie­ren sich dar­an, was tech­nisch mög­lich ist – aber nie­mand fragt die Kun­den, was die ei­gent­lich brau­chen oder wün­schen.“ Sei­ne Emp­feh­lung – auch an die Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft ge­rich­tet: „Ho­len Sie ei­nen fri­schen Blick von au­ßer­halb der ei­ge­nen Bran­che. Und zei­gen Sie in ei­nem Flag­ship-Büro, was al­les mög­lich ist und was Sie kön­nen – und be­ob­ach­ten Sie die Re­ak­tio­nen der Kun­den be­zie­hungs­wei­se Mie­ter. So stel­len Sie schnell fest, was zieht – und was nicht.“

    De­fi­ni­ti­on Ac­tion-Field: Ex­ten­ded Rea­li­ties

    Die vir­tu­el­le Welt durch­dringt un­ser Le­ben. Sie ist auf Dau­er gleich­be­rech­tigt mit der phy­si­schen Welt. Eine Viel­zahl von Da­ten­quel­len er­schließt uns bei­spiel­lo­se Mög­lich­kei­ten und Er­kennt­nis­se. Durch die vir­tu­el­le Ar­beits­ar­chi­tek­tur kön­nen wir ei­nen di­gi­ta­len Zwil­ling auf­bau­en und neue Wirt­schafts­mo­del­le schaf­fen.


    Hy­brid ist der neue Im­pe­ra­tiv für Un­ter­neh­men und de­ren Ge­schäfts­mo­del­le. Der da­mit ver­bun­de­ne Ein­satz von Soft- und Hard­ware ver­än­dert sich ra­sant und hat eine hohe Usa­bi­li­ty. Die­se Art der Ar­beits­ar­chi­tek­tur er­öff­net den Un­ter­neh­men und de­ren Akteur:innen ganz neue Mög­lich­kei­ten. Mit ei­ner neu­en Ge­ne­ra­ti­on an Vir­tu­al- und Aug­men­ted-Rea­li­ty-Hard­ware (VR/AR) be­gin­nen wir eine neue Zeit. Der Ein­satz die­ser Tech­no­lo­gien wird sich bis zum Jahr 2028 ver­zehn­fa­chen.

    In na­her Zu­kunft hat jede Im­mo­bi­lie, je­des Quar­tier und jede Stadt ei­nen di­gi­ta­len Zwil­ling. Zum ei­nen hilft dies Betreiber:innen und Facility-Manager:innen bei ei­nem öko­lo­gisch und öko­no­misch ef­fi­zi­en­ten Be­trieb, zum an­de­ren den Nutzer:innen in ih­rem All­tag und der Ex­pe­ri­ence. Architekt:innen, Projektentwickler:innen und Städ­te wer­den zu­künf­tig in der Ent­wurfs­pha­se be­reits alle er­for­der­li­chen di­gi­ta­len Lay­er vor­se­hen.

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